Sprache auswählen

Pitaval (Polen)

Stand 26. September 2022

poln. pitaval o. pitawal

Die produktive Rezeption der auf die Causes célèbres von François Gayot de Pitaval zurückgehenden Gattung der literarischen Rechtsfallsammlung fiel in Polen, vor allem verglichen mit Frankreich und Deutschland, bis zur Mitte des 20. Jhs. äußerst gering aus. Darüber hinaus wurden zunächst weder die Übersetzungen westeuropäischer noch die wenigen originär polnischen Publikationen aus diesem Formenkreis mit dem Namen Pitavals in Verbindung gebracht. Erst seit den 1950er Jahren, als Autor:innen und Verlage im sozialistischen Polen unter expliziter Bezugnahme auf die Pitavalsche Tradition in schneller Abfolge auf das Gattungskonzept zurückzugreifen begannen, entwickelte sich der Terminus ‚pitaval‘ bzw. ‚pitawal‘ zu einer bis in die Gegenwart gängigen Bezeichnung für Sammlungen realitätsbasierter Gerichts- bzw. Kriminalerzählungen. Diese bewegen sich in einem Spektrum zwischen rechtshistorischer Abhandlung und krimi-ähnlicher Unterhaltungsliteratur und sind meist an einem regionalen und/oder thematischen Fokus ausgerichtet.

1. Zur Rezeption der Causes célèbres im 18. Jahrhundert

Die Causes célèbres et intéressantes von François Gayot de Pitaval stießen seit dem 18. Jh. auch in Polen auf ein interessiertes Lesepublikum. Vornehmlich die gesellschaftlichen Eliten rezipierten die von Gayot literarisch aufbereitete Rechtsfallsammlung nicht nur vermittelt durch die späteren deutschsprachigen Übersetzungen, sondern auch bereits in ihrer ursprünglichen, d.h. französischen Fassung. Überliefert ist etwa, dass der Bischof und Schriftsteller Ignacy Krasicki (1735–1801), ein bedeutender Vertreter der polnischen Aufklärung, sich in seiner Funktion als Präsident des Krontribunals persönlich für die Beschaffung der Causes célèbres einsetzte und Auszüge daraus ins Polnische übersetzen ließ (Szenic 1955: 5–6, Milewski 2011b: 203). In einem Brief an Jacek Ogrodzki, einen Vertrauten des Königs Stanisław August Poniatowski, schrieb Krasicki 1765:

Bitte seien Sie so gut, irgendwo das Buch „Les causes célèbres“ zu besorgen, da ich schon Kandidaten gefunden habe, die diese juristischen Ausführungen übersetzen werden; und außerdem braucht unsere Anwaltschaft unbedingt gute Originale. Ich bitte Sie sehr, mir die genannten Bücher bei der nächsten möglichen Gelegenheit zu schicken, zumal ich dadurch nützlich sein und eine Art Andenken an meine Präsidentschaft hinterlassen möchte (Krasicki 1958 [1765]: 102 f., Übersetzung: M.F.).

Nach dem Ende seiner Amtszeit im höchsten Gericht des Königreichs Polen stellte Krasicki seine Bemühungen um das Übersetzungsprojekt jedoch bald ein. Weitere polnische Übersetzungen, Bearbeitungen oder Nachahmungen der Causes célèbres aus dem 18. oder frühen 19. Jh. sind nicht bekannt.

2. Übersetzungen westeuropäischer und erste originär polnische ‚Pitavale‘

Unter dem Titel Czarna księga. Zbiór najciekawszych procesów kryminalnych dawniejszych i nowszych czasów (Schwarzbuch. Eine Sammlung der interessantesten Strafprozesse aus älterer und jüngerer Zeit) erschien 1848 in Breslau eine erste Sammlung literarisierter Rechtsfälle in polnischer Sprache, für die der als Beamter und Buchhändler tätige Jurist Henryk Emanuel Glücksberg (1802–1870) unter dem Pseudonym E. Felix Górski verantwortlich zeichnete (Rotterowa 1956: 54). Glücksberg, der zuvor u.a. die Mystères de Paris von Eugène Sue übersetzt hatte, gab darin 14 teilweise gekürzte, von ihm ins Polnische übertragene Geschichten aus dem Neuen Pitaval von Julius Eduard Hitzig und Wilhelm Häring (Willibald Alexis) heraus, ohne jedoch auf diesen Ursprung zu verweisen. Glücksbergs Auswahl enthält sowohl ‚klassische‘, d.h. schon in Gayots Causes célèbres vorhandene Fälle, etwa den des Martin Guerre aus dem 16. Jh., als auch zeitnahe Geschichten wie Das Gelöbnis der drei Diebe von 1843.

Trotz eines großen zeitgenössischen Interesses an Kriminalliteratur erwies sich das Schwarzbuch für den Verleger Zygmunt Schletter überraschenderweise als kommerzieller Misserfolg und sorgte gar für einen Skandal auf dem Breslauer Buchmarkt: Vier Jahre später, im Jahr 1852, tauchte ebenfalls in Schletters Verlagsbuchhandlung die sechsbändige Fallsammlung Tajemnice społeczeństwa wykryte w sprawach kryminalnych krajowych i zagranicznych (Geheimnisse der Gesellschaft, aufgedeckt in in- und ausländischen Prozessen) auf. Sie bestand – und auch diese Tatsache blieb undeklariert – zur Hälfte erneut aus den von Glücksberg übersetzten Geschichten aus dem Neuen Pitaval, was von der Presse sogleich als unredlicher Akt aufgedeckt wurde (Bachórz 2005: 209 f.).

Die ersten drei Bände hingegen beinhalten originär polnische Rechtsfälle, die der Hofrat, Zensor und Journalist Ludwik Tassillon Tripplin (1814–1864) zusammengetragen hat. Über die Person Ludwik Tripplins ist wenig bekannt. Prominenter hingegen erscheint dessen Vater Friedrich Christian Ludwig Tripplin, ein aus Weimar stammender Altphilologe, der mit Friedrich Schiller und Friedrich Immanuel Niethammer persönlichen Umgang gepflegt hatte (Witczak 2007), als diese an den Merkwürdigen Rechtsfällen arbeiteten (Foik/Löhr 2022). Ein nicht näher zu konkretisierender Einfluss der von Schiller besorgten Auswahlausgabe der Pitavalschen Sammlung erscheint durchaus naheliegend, wird vom Autor selbst jedoch nicht erwähnt.

Ähnlich wie seine westeuropäischen Vorbilder versuchen Tripplins Geheimnisse der Gesellschaft gleichermaßen zu unterhalten wie aufzuklären. In ihrem Vorwort rücken Autor und Verleger allerdings den Aspekt der Bildung ganz ins Zentrum ihrer Absichten: So interessiere sie zum einen, wie Tripplin schreibt, die Aufdeckung gesellschaftlicher Missstände, die zu kriminellen Handlungen führen, etwa Mängel im Bildungswesen, aber auch Fehler im Justizsystem. Zum anderen erforschten sie die psychologischen Dimensionen der von ihnen ausgeleuchteten Straftaten, und zwar nicht nur aufseiten der Täter:innen, sondern ebenso bei den Justizakteur:innen. Tripplin geht es somit nicht allein um den kriminellen Akt und dessen soziale Sanktionierung; er unterzieht auch die jeweilige Rechtsordnung einer akribischen Kritik, woraus sich für ihn ein „zweifaches Ziel“ ergibt:

  1. Wir möchten unseren Lesern die typischsten Arten von Verbrechen aus der Vergangenheit und der jüngsten Zeit vorstellen, die von einzelnen Menschen gegen die Rechtsordnung der Gesellschaft begangen wurden, indem sie geschriebenes Gesetz übertraten. Gleichzeitig beabsichtigen wir aber auch, in ähnlichen Bildern
  2. zu zeigen, wie viele dieser Verstöße gegen das geschriebene Recht vor allem in früheren Zeiten darauf zurückzuführen sind, dass der Gesetzgeber die Gesetze der Natur und der Vernunft selbst nicht verstanden oder verzerrt hat. (Tripplin 1852: VII f., Übersetzung: M.F.)

Seinen Leserinnen und Lesern gewährt Tripplin Einblicke in die polnischen Gerichtssäle des 16. bis 19. Jhs., erzählt von historischen Inquisitionsprozessen wie auch modernen Strafverfahren und versucht in kurzweiliger Weise einem breiteren Publikum juristisches und rechtshistorisches Wissen zu vermitteln. Seine Kritik richtet sich insbesondere gegen den Einfluss von „Fanatismus und Aberglaube“ auf die Gesetzgebung und Rechtspraxis (Tripplin 1852: XI), den er in verschiedenen Facetten an sog. Hexenprozessen und antijüdischen Ritualmordanklagen sowie dem über die Jahrhunderte hinweg polarisierenden Fall des 1689 wegen Atheismus hingerichteten Philosophen Kazimierz Łyszczyński demonstriert. Größeren Raum gibt Tripplin aber etwa auch der ‚Dogrumowa-Affäre‘, in der zwei Personen aus dem Umfeld des Königs Stanisław August 1785 in einem ausgedehnten Rechtsstreit beschuldigt wurden, einen Giftanschlag auf Adam Kazimierz Czartoryski geplant zu haben.

Tripplin, der sich als erster an dieses „bislang in unserer Literatur nicht behandelte, historisch und wissenschaftlich gleichermaßen interessante wie nützliche Gebiet“ (Tripplin 1852: XIV) gewagt hatte, blieb mit seinem ‚ersten polnischen Pitaval‘ allerdings zunächst ein singuläres Phänomen. Zwar waren seinerzeit zahllose Broschüren zu einzelnen Gerichtsprozessen im Umlauf; diese stammten jedoch in der Regel von einer der beteiligten Parteien und dienten deren Rechtfertigung und einer entsprechenden Beeinflussung der Öffentlichkeit (Milewski 2011b: 206 f.). Einige literarische Darstellungen im Zusammenhang mit aufsehenerregenden Fällen wie der Affäre Ubryk oder dem Mord an der polnischen Schauspielerin Maria Wisnowska können ggf. dem Genre im weiteren Sinne zugrechnet werden (Żabski 2006: 433), wurden zeitgenössisch jedoch noch nicht in Sammlungen gedruckt.

Bei den im 19. Jh. in polnischer Sprache herausgegebenen Pitavalen im engeren Sinne handelt es sich hingegen – abgesehen von Tripplins Geheimnissen der Gesellschaft – überwiegend um Übersetzungen aus dem Französischen und Deutschen, die keine polnischen Fälle enthalten. Nach Glücksbergs Schwarzbuch erschienen beispielsweise unter dem Reihentitel Biblioteka procesów kryminalnych wszystkich narodów (1869, Bibliothek der Kriminalprozesse aller Völker) einige den Causes célèbres de tous les peuples von Armand Fouquier entnommene Geschichten, darunter der Fall des Herzogs von Praslin, der Justizirrtum um Joseph Lesurques sowie der Prozess gegen die Giftmörderin Marie Lafarge. Auch Auszüge aus einer Fallsammlung des Juristen und Schriftstellers Jodocus Temme wurden ins Polnische übersetzt und 1877 unter dem Titel Najsłynniejsze sprawy kryminalne w obcych krajach (Die berühmtesten Kriminalfälle in fremden Ländern) in Lemberg verlegt, wobei auch dieses Übersetzungsprojekt mit nur einem fertiggestellten Band unvollendet blieb (Titel bibliographisch nachgewiesen in: Suligowski 1911: 42; Buras 1996: 612).

In der Zwischenkriegszeit, die von der Wiedererlangung staatlicher Souveränität und der sich damit verbindenden Vereinheitlichung und Durchsetzung einer neuen polnischen Rechtsordnung geprägt war, bestand innerhalb der Bevölkerung zwar ein enormes Interesse an Gerichtsverfahren. Dennoch stellte der Pitaval auch in dieser Zeit eine marginale Literaturgattung dar. Zu erwähnen ist hier lediglich ein schmaler, unter dem Titel Sprawy ponure (Düstere Fälle) im Jahr 1922 von Stanisław Wasylewski (1885–1953) herausgegebener Band, der gekürzte Fassungen von zuvor andernorts, etwa in Tripplins Geheimnissen der Gesellschaft, publizierten Rechtsfällen aus der Zeit der polnischen Aufklärung enthält. Über aktuelle Gerichtsprozesse berichtete wiederum die allgemeine Tagespresse minutiös und druckte die dazugehörigen Gerichtsreden oftmals in extenso ab. Auch die primär auf Sensation und Unterhaltung angelegte Zeitschrift Tajny Detektyw (1931–1935, Der Geheimdetektiv) griff spektakuläre Kriminalfälle und Gerichtsprozesse aus Polen und aller Welt auf, wobei einige der dort abgedruckten Texte als pitaval-ähnliche Geschichten klassifiziert werden können.

3. ‚Sozialistische‘ Pitavalliteratur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Finden sich in den obengenannten Fallsammlungen des 19. und frühen 20. Jhs. weder titelgebende noch andere Bezugnahmen zum Pitaval-Begriff, so wurde dieser ab der zweiten Hälfte des 20. Jhs. in der polonisierten Form ‚pitaval‘ bzw. ‚pitawal‘ zur geläufigen Bezeichnung für „Sammlung[en] von ausführlichen Berichten über berühmte Kriminalprozesse“ (Żabski 2006: 433). Inspiriert von Egon Erwin Kischs Prager Pitaval veröffentlichte Stanisław Szenic (1904-1987), ein Rechtsanwalt und ausgewiesener Kenner der deutschsprachigen Literatur, Mitte der 1950er Jahre den Warszawski pitaval (Warschauer Pitaval). Die 13 darin enthaltenen Geschichten über in Warschau spielende bzw. mit Warschau verbundene Kriminalprozesse des 16. bis 18. Jhs. beruhen weitgehend auf Gerichtsakten, Archivmaterialien sowie Zeitungsberichten und enthalten oftmals ausführliche Zitate u.a. der Anwaltsreden, deren literarische Qualitäten Szenic hervorhebt (Foik/Löhr 2022). Eine später um 15 Erzählungen erweiterte, auf zwei Bände (darunter zwei Halbbände) angewachsene Ausgabe reicht schließlich bis ins Jahr 1914; ein dritter, gegenwartsnaher Band konnte aufgrund politischer Interventionen hingegen nicht erscheinen (Szenic 1990: 166). Trotz der direkten Bezugnahme auf Kischs Prager Pitaval unterscheidet sich der Warschauer Pitaval von dieser Inspirationsquelle in einem wesentlichen Punkt: Während Kisch vor allem die Straftaten und ihre Aufdeckung fokussiert, stehen bei Szenic die Gerichtsprozesse und deren Protagonist:innen – die Anwält:innen, Richter:innen, Zeug:innen und Sachverständige – im Zentrum der Erzählungen, womit der Warschauer Pitaval näher an die ursprüngliche Gattungskonzeption heranrückt.

Nachdem die literarische Darstellung von Kriminalität in der stalinistischen Phase nur in engen ideologischen Grenzen möglich gewesen war, begann in den späten 1950er Jahren eine regelrechte Mode für literarische Kriminalfallsammlungen, die sowohl potentiellen Autor:innen als auch den – nun freilich staatseigenen – Verlagen lukrativ erschienen. Der Verlag ‚Czytelnik‘ etwa legte eine ganze Pitaval-Serie („pitavalova seria“) auf, in der nach Szenic’ Warschauer Pitaval u.a. die polnische Übersetzung von Kischs Prager Pitaval sowie ein Nachdruck von Glücksbergs Schwarzbuch von 1848 erschienen, wobei letzteres bezeichnenderweise mit einem Vorwort des seinerzeit populären Krimi-Autors Andrzej Piwowarczyk versehen wurde. Auf diese Weise profitierte der Pitaval von der zeitgenössischen Beliebtheit des Kriminalromans, ja erschien manch einem aufgrund seines Authentizitätsanspruchs sogar als eine Art ‚besserer Krimi‘ (Larski 1962: 92 f.). Ende der 1950er Jahre galt der Begriff ‚pitaval‘, der zuvor im Polnischen ungebräuchlich gewesen war, daher auch bereits schon als etabliert und nicht weiter erläuterungsbedürftig (Missuna 1960: 5).

Die nun in rascher Abfolge und oftmals unter expliziter Bezugnahme auf die Pitavalsche Tradition erscheinenden Fallsammlungen richteten sich mehrheitlich an einem regionalen Fokus aus. Nach dem großen Erfolg mit seinem Warschauer Pitaval brachte Stanisław Szenic 1960 den Pitaval wielkopolski (Großpolnischer Pitaval) heraus, der sich – sehr ausführlich – dem Prozess gegen das Grafenehepaar Kwilecki wegen Kindesunterschiebung von 1903 sowie – in deutlich geringerem Umfang allerdings – vier weiteren Rechtsfällen aus der Region um Posen widmet, darunter dem letzten polnischen Hexenprozess, in dessen Folge 1775 in Doruchów 14 Frauen verbrannt wurden. Auch in dieser Fallsammlung bemüht sich der Autor um eine quellennahe Wiedergabe von Zeugen- und Sachverständigenaussagen sowie Anklage- und Verteidigungsreden unter Beibehaltung von „Sprache und Stil“ (Szenic 1977: 6). Der Großpolnische Pitaval erschien zunächst in der Pitaval-Serie des Czytelnik-Verlags und wurde Ende der 1970er Jahre seiner regionalen Ausrichtung entsprechend im Wydawnictwo Poznańskie (Posener Verlag) wiederaufgelegt.

Regelrecht elektrisiert von Szenic’ Warschauer Pitaval veröffentlichten 1962 die drei seinerzeit am Anfang ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehenden Krakauer Juristen Stanisław Salmonowicz (1931–2022), Janusz Szwaja (1934–2022) und Stanisław Waltoś (geb. 1932) ihren Pitaval krakowski (Krakauer Pitaval). Auch dieser erzählt die Verläufe aufsehenerregender Rechtsfälle nach und rekonstruiert anhand der überlieferten Gerichtsakten und weiterer im Prozesszusammenhang entstandener Quellen die jeweiligen Tathergänge und Täter:innenbiographien. Im Unterschied zum Warschauer Pitaval finden sich hier zwar keine ausführlichen Wiedergaben von Gerichtsreden, stattdessen jedoch synchron wie diachron perspektivierte Kommentare zu juristisch strittigen Sachverhalten, die sich nicht nur an ein Fachpublikum richten, sondern auch juristische Laien ansprechen. In dieser doppelten Adressierung stellte der Krakauer Pitaval – ähnlich wie die Pitavale von Stanisław Szenic – ein im sozialistischen Polen finanziell ungewöhnlich einträgliches Buchprojekt dar (Waltoś 2019: 258 f.) und erschien bislang in sechs Auflagen (Salmonowicz/ Szwaja/ Waltoś 2020). Der Umstand, dass die Fallsammlung nahezu alternierend in juristischen und literarischen Verlagen erscheint, verdeutlicht ihr Oszillieren zwischen den beiden Sphären Recht und Literatur auch auf der Vertriebs- und Rezeptionsebene.

Neben der Ausrichtung auf eine Stadt oder Region liegen einigen polnischen Pitavalen, wie etwa Czesław Michalskis Pitaval filmowy (1981, Der Film-Pitaval), auch bestimmte Themen als Ordnungskriterium zugrunde. Im Rahmen von Recht und Literatur sticht der Warszawski pitaval literacki (1960, Der Warschauer Literatur-Pitaval) von Olgierd Missuna (1904–1977) ins Auge, der ausschließlich von Gerichtsprozessen erzählt, an denen Schriftsteller:innen, Journalist:innen und/oder Publizist:innen beteiligt waren. Die Geschichten behandeln, wie es im Vorwort heißt, Auseinandersetzungen zwischen Autor:innen und ihren Verleger:innen „um den Stil, um einen Gedanken, um jedes Wort, um ein Komma sogar“, aber z.B. auch Fälle rund um Urheberrechtsfragen und Plagiatsvorwürfe (Missuna 1960: 7). Der Jurist, Rhetorikdozent und Schriftsteller Missuna, der u.a. auch Drehbücher für das polnische Fernsehtheater (Teatr Telewizji) sowie, gemeinsam mit seinem Kollegen Roman Łyczywek, ein Lehrbuch über Gerichtsrhetorik (Łyczywek/ Missuna 1977; Neuauflage 2017) verfasst hat, war vielfältig an den Begegnungen von Literatur und Recht interessiert und zog aus der Arbeit an seinem Warschauer Literatur-Pitaval folgenden Schluss:

Die schöne Literatur […] beschäftigt sich schon seit Menschengedenken gern mit dem Gericht als einem außergewöhnlich ergiebigen und interessanten Thema. Sie war übrigens nicht freundlich gegenüber dem Gericht und seinen Akteuren: den Richtern, Staatsanwälten und Rechtsanwälten. Das richtende Tribunal ist in der Literatur fast immer eine bösartige Karikatur und das Urteil meist ein Irrtum des Gerichts, ein Justizmord. Der Staatsanwalt ist der letzte Schuft […]. Die Anwälte – Schwachköpfe aus Dickens’ „Pickwick Papers“; die Richter – hinterlistige und bestechliche Geier oder Idioten, die von den sich vor ihren Augen streitenden Seiten hereingelegt werden. […] Das Gericht wurde fast immer als verzerrte Karikatur im Stile Daumiers betrachtet, und Schriftsteller, die nicht die geringste Ahnung vom Gericht und dessen Arbeit hatten, quälten das Gericht und das Recht straffrei, erbarmungslos und unanfechtbar. Das Gericht hingegen konnte sich über die Literatur nur dann äußern, wenn die Schriftsteller sich mit den übelsten Invektiven und den wüstesten Beschimpfungen stritten und nun die sogenannte Gerechtigkeit vor dem Forum dieser zuvor verlachten und verspotteten Institution suchten. Und obwohl [der Schriftsteller Tadeusz] Boy[-Żeleński] behauptete, der Anwalt bei Gericht spreche über Literatur wie der Schlachter, so kommt es mir im Lichte der hier versammelten Beschreibungen von Prozessen dennoch so vor, als würden Juristen deutlich vernünftiger über Literatur urteilen als Schriftsteller über das Gericht und das Recht. Und noch ein weiteres Merkmal der Gerichte möchte ich hervorheben: Bescheidenheit. In fast jeder Strafsache, die mit Literatur zu tun hatte, zog das Gericht Gutachter hinzu, und wenn es sich irrte, dann deswegen, weil die Gutachter sich geirrt hatten. Wie selten hingegen holen Schriftsteller den Rat von Juristen ein! (Missuna 1960: 5 f., Übersetzung: M.F.)

Ebenfalls thematisch ausgerichtet ist die dritte und letzte Fallsammlung von Stanisław Szenic, die unter dem Titel Pitaval makabryczny czyli sprawy pijackie (1965, Der makabre Pitaval oder: Fälle unter Trunkenheit) Geschichten über alkoholassoziierte Kriminalfälle aus den 1940er bis 60er Jahren enthält. Vor dem Hintergrund der staatlichen Anti-Alkohol-Kampagne entsprach Szenic mit diesem thematisch wohl einzigartigen Pitaval einer Bitte des ‚Sozialkomitees gegen Alkohol‘, dessen Arbeit von Juristinnen und Juristen durch die Popularisierung rechtlicher Aspekte im Zusammenhang mit Alkohol unterstützt werden sollte.

Szenic war allerdings nicht der erste, der – nachdem sich die frühen Pitavale aus der sozialistischen Zeit auf bereits historisierte Gerichtsprozesse beschränkt hatten – gegenwartsnahe Fälle aufnahm. Schon der 1962 veröffentlichte Współczesny pitaval polski (Der zeitgenössische polnische Pitaval) von Kazimierz Larski legte seinen Fokus auf Kriminalfälle, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg ereignet hatten. Anders als seine Vorgänger konzentriert sich Larskis Pitaval vor allem auf die Ermittlungen der Miliz und der Staatsanwaltschaft, während die Gerichtsverfahren eine untergeordnete Rolle spielen. Damit folgt Larski einem Wandel im polnischen Justizsystem nach 1945, der zu einer Schwächung der Gerichte zugunsten der Staatsanwaltschaft, der Miliz und der Sicherheitsdienste geführt hatte. Larski wollte seinen Zeitgenössischen polnischen Pitaval ausdrücklich als pädagogisch wertvolles Gegenstück zum Kriminalroman verstanden wissen, indem er in aufklärerisch-präventiver Absicht erstens die Komplexität von Verbrechen und deren Aufdeckung abzubilden versprach und zweitens nicht nur Mordfälle, sondern auch unblutige Straftaten wie organisierten Taschendiebstahl und Heiratsschwindel literarisch verarbeitete.

Stammten die polnischen Pitavale der 1950er und 60er Jahre noch vorwiegend von Jurist:innen, so traten ab den 1970er Jahren zunehmend auch Journalist:innen und Schriftsteller:innen als Autor:innen literarischer Rechtsfallsammlungen in Erscheinung, entfernten sich allerdings mitunter erheblich vom ursprünglichen Gattungskonzept, das in erster Linie die Rekonstruktion von Gerichtsprozessen anhand von Aktenmaterial und weiteren schriftlichen Quellen vorgesehen hatte. So stützte etwa der Journalist und Krimi-Autor Bogdan Daleszak seinen Pitaval dolnośląski (1973, Niederschlesischer Pitaval) allein auf „stundenlange Gespräche und Diskussionen“ mit Milizermittler:innen (Daleszak 1973: 285), so dass deren Arbeit ins Zentrum der Erzählungen rückt und das Gericht lediglich einen Nebenschauplatz abgibt. Mit der detaillierten und geschönten Darstellung der Milizarbeit standen gegenwartsnahe Pitavale dieser Art in unmittelbarer Nähe des seinerzeit massenhaft in Umlauf gebrachten Kriminalromans ‚sozialistischer‘ Prägung, des sogenannten Milizromans, dessen Aufgabe u.a. darin bestand, das Image der Milizbehörden aufzubessern.

Der allgemein vorausgesetzte Realitätsanspruch der Gattung blieb seinerzeit übrigens nicht unkommentiert. Im Vorwort zu ihrem Pastiche Najdziwniejsze i osobliwe zdarzenia czyli Pitaval fantastyczny (1980, Die seltsamsten und sonderbarsten Begebenheiten, oder: Der Phantasie-Pitaval) problematisiert Ludwika Woźnicka die bis dahin kaum hinterfragte ‚Authentizität‘ literarischer Rechtsfallsammlungen und deren Quellen:

Erinnerungen hat der zeitgenössische Leser, wie wir alle wissen, gründlich satt, denn niemand glaubt mehr an ihre Authentizität. Gerichtsberichte, Kriminalchroniken und Akten hingegen sind aus der Perspektive des Rezipienten ernsthafte Dinge. Der Leser hat mit ihnen im Leben zu tun und sie informieren ihn über authentische Fälle. Er ist daher geneigt, ihnen zu glauben, und ohne diesen Glauben gibt es keinen Nervenkitzel oder Horror (Woźnicka 1980: 7, Übersetzung: M.F.).

Dennoch setzt freilich gerade der unmittelbare Realitätsbezug, der – anders als bei tendenziell fiktionaler Kriminalliteratur – die Angewiesenheit auf Gerichtsakten oder zumindest polizeiliche Strafermittlungsdokumentation bedeutet, der Produktion von Pitavalen enge Grenzen. Da die große Nachfrage im sozialistischen Polen kaum allein durch heimische Fallsammlungen befriedigt werden konnte, erschienen darüber hinaus gelegentlich auch Übersetzungen, v.a. aus dem Tschechischen und Deutschen, darunter Friedrich Karl Kauls Wytworni ludzie. Sensacyjne procesy w NRF i Berlinie Zachodnim (1970, Vornehme Leute. Aufsehenerregende Prozesse in der BRD und West-Berlin) sowie Günter Prodöhls Pitawal przestępstw niezwykłych (1985, Pitaval der ungewöhnlichen Verbrechen).

4. Fortschreibung der Gattung in der polnischen Gegenwartsliteratur

Während der Kriminalroman nach dem Systemwechsel von 1989/90 aufgrund seiner politisch-ideologischen Durchdringung in der kommunistischen Zeit zunächst eine massive Ablehnung durch das Lesepublikum erfuhr, ist für die Gattung des Pitaval in diesem Kontext kein nennenswerter Bruch zu verzeichnen. Im Gegenteil: Aufgrund wegfallender Zensurbeschränkungen konnten in den 1990er Jahren ältere Sammlungen um jene Fälle erweitert werden, die zuvor von den Behörden oder den Autor:innen selbst zurückgehalten worden waren (z.B. in Salmonowicz/Szwaja/Waltoś 1993). Seit den 2000er-Jahren erscheinen zudem Pitavale, die Kriminalfälle aus der Zeit der Volksrepublik historisch betrachten (z.B. Podemski 2006, Kowalik 2018).

Dem Pitavalgenre möglicherweise zuzurechnende Gerichts- und Kriminalerzählungen wurden seit 1987 auch in der Zeitschrift Detektyw abgedruckt, deren reißerische und unmissverständlich sexistische Aufmachung einer wissenschaftlichen Untersuchung bislang sicherlich im Wege stand. Neben der prominenten Gerichtsreporterin und Schriftstellerin Barbara Seidler (geb. 1930) platzierte u.a. der auf juristische Themen spezialisierte Schriftsteller und Journalist Stanisław Milewski (1931–2013), der mehrere Pitavale (u.a. Milewski 1982a, 1982b, 2011a) sowie einen literaturgeschichtlichen Aufsatz über die Pitavaltradition veröffentlichte (Milewski 2011b), regelmäßig historische Rechtsfallerzählungen in der Zeitschrift. Auch der renommierte Rechtshistoriker Wacław Uruszczak brachte in den frühen 1990er Jahren zunächst einige seiner um das Thema Ehebruch kreisenden Gerichtserzählungen im Detektyw unter, ehe er sie auf seinen Pitaval małopolski (2005, Kleinpolnischer Pitaval) erweiterte.

Gegenwärtig lassen sich bibliographisch ca. 50 polnischsprachige Publikationen nachweisen, die den Begriff ‚pitaval‘ bzw. ‚pitawal‘ im Titel oder Untertitel führen. Dabei handelt es sich allerdings nicht immer um Sammlungen historischer Rechtsfallerzählungen im engeren Sinn, sondern punktuell auch um zeitgenössische Gerichtsreportagen, Anekdoten aus der Polizeiarbeit, Kriminalchroniken und (rechts-)historische Darstellungen (für letzteres: Badziak/Badziak 2017). Zudem lässt sich die Gattung in ihrer quantitativen Ausprägung kaum bestimmen, da viele Autor:innen und Verlage die Zugehörigkeit einschlägiger Druckerzeugnisse zum Pitavalgenre als selbst-verständlich voraussetzen und eine dahingehende Einordnung bestenfalls im Vorwort oder Klappentext vornehmen (z.B. Milewski 2011a, Kowalik 2018). Zwar gelang es bisher nicht, an die großen Erfolge des Krakauer und des Warschauer Pitavals anzuknüpfen. Dennoch genießen literarische Fallsammlungen weiterhin eine gewisse Popularität in juristischen Fachkreisen wie auch bei Leserinnen und Lesern mit Interesse an true crime.

Literatur

Bachórz, Józef (2005): Romantyzm a romanse. Studia i szkice o prozie polskiej w pierwszej połowie XIX wieku, Gdańsk: Wydawnictwo Uniwersytetu Gdańskiego.

Badziak, Kazimierz / Justyna Badziak (2017): Pitawal łódzki. Głośne procesy karne od początku XX wieku do wybuchu II wojny światowej, Łódź: Wydawnictwo Uniwersytetu Łódzkiego.

Buras, Jacek St. (1996): Bibliographie deutscher Literatur in polnischer Übersetzung. Vom 16. Jahrhundert bis 1994, Wiesbaden: Harrassowitz.

Daleszak, Bogdan (1973): Strzały w Małpim Gaju. Pitaval dolnośląski, Katowice: Wydawnictwo “Śląsk”.

Foik, Melanie / Kathrin Löhr (2022): Pitaval’s Journeys. On the European Tradition of Literary Legal Case Collections, in: Europe in Law and Literature: Transdisciplinary Voices in Conversation, hg. v. Nicola Kramp-Seidel / Laura Zander, Berlin: De Gruyter (in Vorb.)

[Fouquier, Armand] (1869): Biblioteka procesów kryminalnych wszystkich narodów. I. Proces Księcia de Praslin, II. Omyłki Sądowe: Poczta Liońska – Józef Lesurques, III. Otrucie. Pani Lafarge, aus dem Französischen von Leon Rogalski, Warszawa: Leopold Grossman.

Górski, E. Felix (Henryk Emanuel Glücksberg) (1848): Czarna księga. Zbiór najciekawszych procesów kryminalnych dawniejszych i najnowszych czasów, 3 Bde., Wrocław: Zygmunt Schletter.

Górski, E. Feliks (1959 [1848]): Czarna księga. Zbiór najciekawszych procesów kryminalnych dawniejszych i najnowszych czasów, mit einem Vorwort von Andrzej Piwowarczyk, Warszawa: Czytelnik.

Kaul, Friedrich Karl (1970), Wytworni ludzie. Sensacyjne procesy w NRF i Berlinie Zachodnim, aus dem Deutschen von Jacek Frühling, Katowice: Wydawnictwo „Śląsk“.

Kisch, Egon Erwin (1931): Prager Pitaval, Berlin: Reiss.

Kowalik, Helena (2018): PeeRel zza krat. Głośne sprawy sądowe z lat 1945–1989, Warszawa: PWN.

Krasicki, Ignacy (1958 [1765]): Brief an Jacek Ogrodzki vom 8. Mai 1765, in: Korespondencja Ignacego Krasickiego. Z papierów Ludwika Bernackiego, Bd. 1: 1743–1780, hg. von Zbigniew Goliński, Mieczysław Klimowicz und Roman Wołoszyński, Wrocław: Zakład Narodowy im. Ossolińskich wydawnictwo PAN), 102 f.

Larski, Kazimierz (1962): Współczesny pitaval polski, Warszawa: Czytelnik.

Łyczywek, Roman / Olgierd Missuna (1977): Sztuka wymowy sądowej, Warszawa: Wydawnictwo Prawnicze.

Michalski, Czesław (1981): Pitaval filmowy. Autentyczne dramaty i sensacje w świecie X muzy, 2 Bde., Warszawa: Krajowa Agencja Wydawnicza.

Milewski, Stanisław (1982a): Ciemne sprawy dawnych Warszawiaków, Warszawa: Państwowy Instytut Wydawniczy.

Milewski, Stanisław (1982b): Procesy pradziadków. Pitaval bez sztyletu i trucizny, Warszawa: Wydawnictwo Prawnicze.

Milewski, Stanisław (2011a): Niezwykli klienci Temidy, Warszawa: Wydawnictwo Iskry.

Milewski, Stanisław (2011b): Zaczęło się od Pitavala, Palestra 7–8, 203–213.

Missuna, Olgierd (1960): Warszawski pitaval literacki, Warszawa: Czytelnik.

Podemski, Stanisław (2006): Pitawal PRL-u, Warszawa: Wydawnictwo Iskry.

Prodöhl, Günter (1985), Pitawal przestępstw niezwykłych, Poznań: Wydawnictwo Poznańskie.

Rotterowa, Maria (1956): Księgarnia i wydawnictwo Zygmunta Schlettera we Wrocławiu 1833–1855, Wrocław: Państwowe Wydawnictwo Naukowe.

Salmonowicz, Stanisław / Janusz Szwaja / Stanisław Waltoś (1962): Pitaval krakowski, Warszawa: Wydawnictwo Prawnicze.

Salmonowicz, Stanisław / Janusz Szwaja / Stanisław Waltoś (1993): Pitaval krakowski, 4., überarb. Aufl., 2 Bde., Bielsko-Biała: Park.

Salmonowicz, Stanisław / Janusz Szwaja / Stanisław Waltoś (2020): Pitaval krakowski, 6., überarb. Aufl., Kraków: Universitas.

Suligowski, Adolf (1911): Bibljografja prawnicza polska XIX i XX wieku, Warszawa: M. Arct.

Szenic, Stanisław (1955): Pitaval warszawski, Warszawa: Czytelnik.

Szenic, Stanisław (1957/58): Pitaval warszawski, 2., erw. Aufl., 2 Bde., Warszawa: Czytelnik.

Szenic, Stanisław (1960): Pitaval wielkopolski, Warszawa: Czytelnik.

Szenic, Stanisław (1965): Pitaval makabryczny czyli sprawy pijackie. Alkoholizm a przestępczość, Warszawa: Państwowe Zakłady Wydawnictw Lekarskich.

Szenic, Stanisław (1977): Pitaval wielkopolski, 2. Aufl., Warszawa: Wydawnictwo Poznańskie.

Szenic, Stanisław (1990): Garść wspomnień, Poznań: Wydawnictwo Poznańskie.

Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1877): Najsłynniejsze sprawy kryminalne w obcych krajach, Lwów: A. Vogel & K. Wolski.

Tripplin, Ludwik T. (1852): Tajemnice społeczeństwa wykryte w sprawach kryminalnych krajowych i zagranicznych, Wrocław: Zygmunt Schletter.

Uruszczak, Wacław (2005): Cudzołóstwo według prawa zakazane popełniali. Pitaval małopolski, Kraków: Collegium Columbinum.

Waltoś, Stanisław (2019): Wędrowanie po wyspach pamięci, Warszawa: Wolters Kluwer.

Wasylewski, Stanisław (1922): Sprawy ponure, Lwów/Poznań: Wydawnictwo Polskie.

Witczak, Krzysztof Tomasz (2007): Śladami tomaszowskich filologów klasycznych: Fryderyk Chrystian Ludwik Tripplin (1774–1840), Meander 62:3–4, 329–343.

Woźnicka, Ludwika (1980): Najdziwniejsze i osobliwe zdarzenia czyli pitaval fantastyczny, Warszawa: Iskry.

Żabski, Tadeusz (2006): Pitaval, in: Słownik literatury popularnej, hg. von dems., Wrocław: Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego, 433.

Copyright © 2022 by

Melanie Foik melanie[dot]foik[at]uni-muenster[dot]de
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Zitationsvorschlag

Melanie Foik (2022): Pitaval (Polen), in: Thomas Gutmann, Eberhard Ortland, Klaus Stierstorfer (Hgg.), Enzyklopädie Recht und Literatur,
doi: 10.17879/12009587030
URL: https://lawandliterature.eu/index.php/de/inhalt?view=article&id=31&catid=11

 

Pdf-Download.

Pdf, barrierearme Version.

SFB 1385

Domplatz 6 | 48143 Münster | Deutschland/Germany
Tel: +49 251 83-24804 | encyclop[at]uni-muenster[dot]de

DFG