Midrasch
Stand 15. August 2022
hebräisch מדרש, engl. Midrash, frz. midrash/midrach, span. midrash
1. Begriffsbestimmung
Midrasch leitet sich vom hebräischen Wort דרש darasch ab. Dieses bedeutet soviel wie (nach)forschen, in weiterer Folge auch auslegen, interpretieren oder auch predigen.
Wie Gerleman/Ruprecht (1984) zeigen, macht die Bedeutung des Begriffes darasch schon in der Bibel eine Entwicklung durch. Im religiösen Kontext bedeutet es vor allem die Befragung Gottes durch einen Propheten oder Mann Gottes (u.a. in 1 Sam 9,9; 1 Kön 14,5; 22,7; 2 Kön 22,13). Auch fremde Götter oder Totengeister werden befragt (Dtn 18,11; Jes 8,19; 19,3; 2 Kön 1,2). In der Zeit des babylonischen Exils im 6. Jh.v. tritt der Begriff im Zusammenhang mit einem „Habitus des Frommen“ (Ebd., Sp. 464) auf. Darasch wird hier geradezu zum Synonym für „die Gebote halten“ oder „den Willen Gottes erfüllen“ (1 Chr 22,19; 2 Chr 14,6; 31,21; Ps 14,2; 119,2.10), was auf den religionsrechtlichen Aspekt des Begriffes verweist (vgl. Ps 119,45.155; 1 Chr 28,8). In Jes 34,16 ist die Schrift Gegenstand von darasch. Die Befragung, ursprünglich vermittelt durch einen Propheten und direkt an Gott gerichtet, geschieht hier mittels der Lektüre und Analyse der Schrift.
In biblischer Zeit und während der Epoche des Zweiten Tempels (auch in den Texten vom Toten Meer) tritt der Begriff darasch, aber auch Midrasch, nicht als Auslegung von Schrift auf (vgl. dazu umfassend Mandel 2017). Vielmehr steht hier der Aspekt der Lehre und Unterweisung im Vordergrund. Bis gegen Ende der tannaitischen Zeit (Ende 2. Jh. n.), der ersten großen Epoche rabbinischer Gelehrter, bedeutet darasch zumeist eine (oft öffentliche) Instruktion von Recht. Hierbei ist an die Institution des Schreibers, des סֹפֵר Sofer, zu erinnern, der als juristischer Experte gelten kann, genauso wie der חכם chacham, der Weise. Denn auch der Titel chacham, der tausende Male in der rabbinischen Literatur auftaucht, bezeichnet in den tannaitischen Quellen fast immer jemanden, der in Rechtsfragen Entscheidungen trifft, insbesondere in den Bereichen rituelle Reinheit, Eide, Eheschließung, Rituale und Zivilangelegenheiten.
Im Laufe der rabbinischen Ära – die man zwischen 70 n. und dem Ende der talmudischen Akademien in Babylonien im 11. Jh. ansetzen kann – entwickelt sich jedoch der Begriff darasch mehr und mehr zu einer Auslegung der Schrift im umfassenden Sinne. Dabei steht sehr oft zuerst die Ableitung von Regeln aus der Heiligen Schrift im Vordergrund, aber schließlich, in der talmudischen Periode, wird darasch, und damit Midrasch, mit vielfältigen und unterschiedlichen Auslegungen der Schrift verbunden.
Ähnliches wie zum Verb darasch lässt sich auch zum Nomen Midrasch sagen. Auch hier wandelt sich die Bedeutung von einem Begriff für eine Belehrung eines Gelehrten (chacham) über die Bezeichnung einer rechtlich relevanten Ableitung aus der Heiligen Schrift bis hin zur Auslegung eines biblischen Text(teil)es. Ging es zuerst vor allem um eine (öffentliche) Rechtsbelehrung, so wird daraus in späteren Texten eine (in der Regel juristische) Schlussfolgerung aus der Schrift und schließlich allgemeiner eine umfassende Auslegung und Interpretation des Textes.
2. Definition
Die Entwicklung von Midrasch von einer (rechtlichen) Belehrung hin zu einer umfassenden Schriftauslegung vorausgesetzt, ist eine Definition von Midrasch nicht ganz einfach. Allgemein herrscht keineswegs Einigkeit darüber, was Midrasch genau ist. Viele verwenden den Begriff heute sehr locker analog zu einer freien, stark erzählerischen Auslegung des Bibeltextes, mitunter auch auf Filme, Literatur oder Kunstwerke bezogen. Andere, wie etwa Lieve Teugels (2004) oder Rivka Ulmer (2006), möchten Midrasch enger nur auf die rabbinische Periode beschränken und klar umschreiben. Man ist sich auch nicht einig, ob Midrasch eher ein Genre/eine Gattung oder eine Interpretationsmethode (u.a. Kugel 1983) ist.
Eine der bis heute am häufigsten zitierten Definitionen von Midrasch ist die von Gary Porton aus seinem wichtigen Aufsatz Defining Midrash (1981, 62), die nach einem Bekenntnis zu einer notwendigen Klärung der „literarischen Aspekte“ folgt. Ich selbst habe diese Definition etwas verfeinert (Langer 2016, 33), und möchte sie hier noch einmal schärfen. Sie lautet demnach:
Midrasch ist ein Genre, das – ursprünglich ausgehend von einer (rechtlichen) Belehrung – in direkter Beziehung zu einem religiös autoritativen Text steht, in dem dieser explizit zitiert oder auf ihn klar erkennbar angespielt und er in der Folge ausgelegt wird. Midrasch basiert auf einem Verständnis der Einheit, Widerspruchslosigkeit, Klarheit und Vollkommenheit der Schrift und wendet hermeneutische Methoden (Ausdeutung intertextueller Bezüge, Auslegungsregeln etc.) an, um die Lücken (gaps) des Textes zu füllen und die Welt der Schrift mit der aktuellen Welt der lesenden/hörenden und auslegenden Menschen zu verbinden.
3. Hermeneutische Grundlagen des Bibelverständnisses
Nach der Zerstörung des Tempels im Jahr 70n. und den gescheiterten Aufständen gegen Rom bildete sich neben bestehenden Gruppierungen eine neue Sammelbewegung heraus, die aus Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen und sozialem Hintergrund bestand, die Rabbinen. Hier trafen sich priesterliche und nichtpriesterliche Kreise, insgesamt Gelehrte, die das Judentum nach den Katastrophen auf der Basis vorhandener religiös-kultureller Vorstellungen auf neue Beine stellen wollten. Ihre Anerkennung als bestimmende Größe innerhalb des Judentums wuchs langsam, aber stetig, und heute ist nachbiblisches Judentum ohne die rabbinische Bewegung nicht mehr vorstellbar. Ein Erfolgsgeheimnis der rabbinischen Bewegung war zweifellos, dass es ihr gelang, verschiedene Richtungen zu vereinen und divergierende Vorstellungen zu integrieren.
Die rabbinische Bewegung wird häufig in Epochen gegliedert. Die erste ist die tannaitische Ära bis zum Abschluss der Mischna zu Beginn des 3. Jh. Danach kommt die amoräische Zeit bis ins 5. Jh. und darauf folgen die so genannten Savoräer. Die gaonäische Zeit, benannt nach den großen babylonischen Schuloberhäuptern, folgt ab dem 7. Jh.
Das Hauptaugenmerk dieser stark pazifistisch ausgerichteten Bewegung lag auf dem Stellenwert der Tora als göttlicher Weisung und der umfassenden Bedeutung von Bildung. In Bezug auf die Tora kamen die Rabbinen zum Schluss, dass Gott sie Mose (und dem Volk) am Sinai in zweifacher Form übergeben hatte, nämlich einerseits als – unveränderliche – schriftliche Tora (Heilige Schrift) und andererseits als mündliche Offenbarung. In der mündlichen Tora sind nun alle Geheimnisse der Schrift verborgen, genauso wie vor allem rechtlich relevante Weisungen und Instruktionen zusätzlich zur Bibel. Die Vorstellung der mündlichen Tora wurde vor allem in Abhebung von der christlichen Vereinnahmung der Schrift als Altes Testament von Bedeutung, da sie dem Judentum eine exklusive Offenbarung bescheinigte, die nicht einfach weggenommen oder ‚verfälscht‘ werden konnte. Bis in die Gegenwart berufen sich jüdische orthodoxe Gelehrte auf die mündliche Tora, um aktuelle Bestimmungen mit gewisser Autorität, gestützt auf die Überlieferung, zu erlassen.
Der Bibeltext wiederum ist nach rabbinischer Ansicht festgelegt und darf nicht verändert werden. Größte Wertschätzung als Schrift erhalten die Fünf Bücher Mose. Sie gelten als תּוֹרָה Tora (im engeren Sinne) und ihr Text wird – aus sorgfältig beschriebenen Pergamentrollen – wöchentlich in einem Jahreszyklus in den Synagogen vorgelesen. Dazu werden auch Texte aus den Propheten- und Weisheitsschriften vorgetragen. In dieser Dreiteilung (תּוֹרָה Tora – Propheten / נְבִיאִים Neviim – Weisheitsschriften / כְּתוּבִים Ketuvim) gilt die Bibel als Heilige Schrift, in der weder etwas Überflüssiges steht noch Widersprüche auftreten. Der Text ist vollkommen. Alle Teile können aufeinander bezogen werden und interpretieren sich auch gegenseitig. Die historische Abfolge der Texte ist dabei (relativ) belanglos. Da die Bibel also ein vollkommener Text ohne Widersprüche und Ungereimtheiten ist, werden alle ‚scheinbaren‘ Widersprüche und Unklarheiten im Text selbst als Ankerpunkte für Auslegung verstanden. Midrasch klärt also Fragen im Text, füllt Lücken, aktualisiert den Text. Denn die Bibel ist kein altes Buch, sondern ein für alle Zeiten wertvolles und gültiges Dokument der göttlichen Selbstmitteilung und des Bundes zwischen Gott und Israel und der Beziehung zwischen Mensch und Gott allgemein. Die dort erzählten Geschichten sind paradigmatisch für die gesamte Geschichte und die dort reflektierten Werte und Normen gelten bis heute, freilich in stets aktualisierter und angepasster Form. In gewisser Weise kann man zwischen angewandter und textorientierter Auslegung unterscheiden. Letztere orientiert sich eben an den im Text feststellbaren Leerstellen, bei ersterer liegt der Ausgangspunkt der Argumentation außerhalb des Textes. Er wird durch eine Thematik oder einen Aspekt angeregt, der aus der Welt der Ausleger stammt. Fein säuberlich trennen lassen sich beide Zugänge nicht, sie gehen häufig ineinander über.
In Bezug auf Midrasch lässt sich von einer „rabbinischen Hermeneutik der Anknüpfungen“ sprechen. Die Rabbinen legen zu einem großen Teil auf der Basis von Assoziationen, die sie aus dem intertextuellen Zusammenhang des Bibeltextes erschließen, aus. Dabei spielen Stichwörter, aber auch thematische Zusammenhänge eine bedeutende Rolle. Des Öfteren setzen sie eine bereits vorhandene Assoziation(skette) bzw. einen von den Rabbinen geschaffenen Zusammenhang voraus. Macht man sich die Mühe, längere Abschnitte zu analysieren, wird die klare Strukturierung und Logik der Argumentation und auch die Auswahl der Traditionsstoffe deutlich, was bei einem Blick auf kleine und begrenzte Textteile mitunter nicht möglich ist. Assoziation basiert nicht auf Willkür und Zufälligkeit, weshalb ich den Begriff „Anknüpfung“ vorziehe (vgl. Langer 2016, 56–68).
Rabbinische Hermeneutik lässt verschiedene Meinungen, also Polysemie, zu. Im Kontext der rabbinischen Bewegung, unter Berücksichtigung bestimmter Grundregeln des respektvollen Miteinanders und der Akzeptanz der göttlichen Quelle, können Rabbinen zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen der Auslegung kommen. Sie betonen dabei sogar, dass auch die verschiedenen Meinungen letztlich auf die eine göttliche Quelle zurückzuführen sind. Es braucht dazu aber den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, ein Bekenntnis zum gemeinsamen Studium und eine beharrliche Bereitschaft, mit dem Lernen nie aufzuhören.
Erwähnt werden müssen auch bestimmte hermeneutische Regeln, die in der rabbinischen Tradition eine wichtige Rolle vor allem in der halachischen Auslegung spielen. Sie haben zumeist auch Parallelen in der hellenistisch-römischen Welt. Bekannt sind die sieben Regeln (Middot) Hillels, die so genannten 13 (eigentlich 16) Regeln des R. Jischmael und die 32 Regeln des R. Eliezer ben Jose ha-Gelili. Eine ausführliche Beschreibung der Regeln findet sich in der Einleitung von Stemberger (2011, 26–42). Die sieben Regeln Hillels umfassen den Schluss vom Leichteren/weniger Bedeutenden auf das Schwerere, den Analogieschluss, den „Bau einer Familie ausgehend von einer Stelle“ (die Eruierung einer allgemein gültigen Näherbestimmung – bei vergleichbaren Stellen – von einer einzigen Stelle aus) bzw. „von zwei Stellen“, den Schluss von einer allgemeinen Aussage auf das Besondere – in dem dann diese Aussage genauer definiert wird – und von einer besonderen Aussage auf das Allgemeine (die Verallgemeinerung, die das vorher Gesagte bestimmt), die Ableitung von Ähnlichem aus dem Vergleich mit einer anderen Stelle (dem Analogieschluss verwandt) und den Schluss aus dem Kontext.
Ein nicht selten auftretendes hermeneutisches Element ist auch der sogenannte Tatfall / Präzedenzfall, das מעשה Ma’asse. Der Begriff leitet sich vom hebräischen Wort für „tun“ (עשה assa) ab. Dieses Ma’asse besteht aus drei Gliedern: (1) dem Fall selbst; (2) der Frage, die sich aus dem Fall ergibt; (3) der Entscheidung (so Goldberg 1999). Der Tatfallbericht kann gelegentlich anekdotenhafte Züge annehmen, oder aber mit einem Beispiel und einer Legende verbunden sein. Die Frage selbst wird nur selten ausgeführt, man erwähnt aber, dass eine Frage gestellt worden ist und wer sie schließlich entschieden hat.
Neben den hermeneutischen Regeln sind auch verschiedene Schriftsinne in der rabbinischen und nachrabbinischen Periode geläufig. פשט Peschat meint dabei den allgemein anerkannten Sinn einer Stelle, später stärker den Literal- oder historischen Sinn, דרש Derasch den aus dem Midrasch eruierten Sinn. Im Mittelalter entwickelt sich eine Schärfung des Verständnisses von den Schriftsinnen, die in Auseinandersetzung mit den Karäern, im Aufkommen der Philologie oder unter der Berufung auf die „Vernunft“ (ratio) notwendig wird. Derasch bekommt hier verstärkt einen Bezug zu übertragener und allegorischer Bedeutung. Der זֹהַר Zohar, das zentrale Werk der jüdischen Mystik aus dem Ende des 13. Jh., kennt vier Schriftsinne als פרדס Pardes (= Paradies), das als Akronym für פשט Peschat, רמז Remez (Allegorie), דרש Derasch und סוד Sod (mystische Deutung) gedeutet wird. Der Mystiker Abulafia (1240–ca. 1291) nennt sieben Schriftsinne: Wortsinn (Peschat), Perusch (Gesetzeserklärungen in Talmud und Targum), Derusch (aggadische Auslegung), dann die Allegorie. Den Mystikern sind weitere drei Auslegungsarten zugänglich: die Auswertung der Schreibarten, die Auslegung der Kombination der 22 Grundbuchstaben und der Weg der Prophetie. Die Mystik reflektiert u.a. über die Gottesnamen, aus denen der biblische Text in seinen Tiefenschichten besteht.
Midrasch ist demnach nicht die einzige Form des Zuganges zur Bibel. Nicht immer ist eine klare Trennung der Schriftsinne möglich. So argumentiert der bedeutende Kommentator Raschi (1040–1105) häufig mit midraschischen Äußerungen auch dort, wo er nach dem Peschat sucht. Schon die Rabbinen verwenden nicht selten typologische oder allegorische Auslegungen, die sie jedoch nicht mit außerbiblischen Ereignissen oder Personen in Verbindung bringen. Auch Gleichnisse (משלים meschalim) spielen eine wichtige Rolle.
4. Midrasch und Recht
Wie schon erwähnt hat das Genre Midrasch von Beginn an mit der Erläuterung von Recht und in weiterer Folge mit der Ableitung von Recht aus der Bibel zu tun. In jüngerer Zeit hat vor allem Paul Mandel (u.a. 2017) diesen Umstand besonders herausgestrichen und vielfach begründet.
Hier nur ein Beispiel aus dem halachischen Midrasch Sifre zum Buch Deuteronomium § 58.59. Dort heißt es: „‚Das sind die Gesetze (חקים chuqqim)‘ (Dtn 12,1) – das sind die מדרשות midraschot; ‚und die משפטים mischpatim (Rechtsentscheide)‘ – das sind die דינים dinim; ‚auf die ihr achten sollt‘ – das ist die Lehre (משנה mischna); ‚und die ihr halten sollt‘ – das ist das Tun (מעשה ma’asse)“. Gegenüber einer geläufigen Übersetzung von midraschot als „Auslegungen“ kann man sie mit Mandel und Gruber (2007) hier als eine Rechtskategorie, etwa als rechtliche Belehrung, deuten.
Mandel argumentiert auch, dass es sich beim Bet Midrasch, das üblicherweise als „Lehrhaus“ übersetzt wird, nicht einfach um eine Stätte des Studiums für lernwillige junge Männer handelte, sondern um eine Institution, die sich der Auslegung von Recht widmete und an Sabbaten und Festtagen ‚geöffnet‘ war. Rechtliche Unterweisungen fanden zweifellos in den Synagogen statt.
Gegen Ende der tannaitischen Epoche änderte sich laut Mandel die Bedeutung des Bet Midrasch hin zu einem Lernort, in dem sich Studierende möglichst viel aufhalten sollten, um sich mit der Schrift und mit mündlichen Überlieferungen zu beschäftigen. Die Auseinandersetzung mit Themen des Rechts stand dabei sicher weitgehend im Vordergrund.
Rechtliche Entscheidungen der Rabbinen haben nicht immer einen Anhalt in der Bibel. So ist das wichtigste tannaitische Rechtskorpus, die Mischna, dezidiert kein Bibelkommentar, sondern eine unabhängige Sammlung von Recht, die häufig, aber keineswegs immer, biblische Belegtexte verwendet. Parallel zur Mischna entstehen in Palästina verschiedene halachische Midraschim, die den Bibeltext auf seine rechtliche Bedeutung hin auslegen und aktualisieren. Zu den halachischen Midraschim gehören: die Mechilta de-Rabbi Jischmael zu wichtigen Teilen des Buches Exodus/2. Buch Mose mit der unabhängig tradierten Baraita de-melechet ha-mischkan zum Bau des Bundeszeltes sowie die Mechilta de-Millu’im zu Lev 8,1–10,7, welche im Midrasch Sifra zu Lev 8 aufgenommen wurde, und die Mechilta de-Arajot zu Lev 18,7–23 und 20,10–21, erhalten in Sifra Achare 13.3–15 und Qedoschim 9.1–7; 9.11–11.14; die Mechilta de-Rabbi Schimon bar Jochai ebenfalls zu Teilen von Exodus; Sifra zum Buch Levitikus/3. Buch Mose; Sifre Numeri/Bemidbar zum Buch Numeri/4. Buch Mose; dazu ebenfalls die kürzere Sifre Zuta (Bemidbar); der Midrasch Tannaim und Sifre Deuteronomium/Devarim zum Buch Deuteronomium/5. Buch Mose. Zumeist teilt man diese Midraschim in zwei Gruppen ein, die auf unterschiedliche Auslegungspraxis und Methodik verweisen. Sie werden mit Rabbinenschulen verbunden, und zwar mit der Schule Rabbi Jischmaels (Mechilta; Sifre Numeri; Midrasch Tannaim) und der Schule Rabbi Aqivas (Sifra; Sifre Zuta; Sifre Deuteronomium und Mechilta de-Rabbi Schimon bar Jochai). Die Unterscheidung wird einerseits vor allem in der Zuordnung zu einzelnen Rabbinen kritisiert beziehungsweise relativiert, andererseits ist sie zum Darlegen von unterschiedlichen Textzugängen im Bereich der Terminologie oder Methodik sinnvoll, wofür vor allem die Redaktoren dieser Midraschim verantwortlich zeichnen.
Nicht eindeutig geklärt ist, wie viele Reste alten Rechts aus der Zeit des Zweiten Tempels sich in den halachischen Midraschim wiederfinden. Querbezüge zu den Texten vom Toten Meer und der Schule Jischmaels oder auch Naheverhältnisse von pharisäischer Halacha und der Schule Aqivas werden untersucht. Gelegentlich werden Anspielungen an frühere Praxis deutlich, an die man sich nicht mehr hält. Das Hauptanliegen der halachischen Midraschim ist es zweifellos, das geltende Recht mit dem biblischen Text in Einklang zu bringen. So werden schon die Entscheidungen der Mischna bibelkonform gemacht, und vor allem im Talmud werden zahlreiche halachische Midraschsätze aufgenommen. Der palästinische Talmud verzeichnet etwa 2400 Zitate aus den halachischen Midraschim. Die Bezüge zwischen den in Palästina entstandenen halachischen Midraschim und dem babylonischen Talmud sind komplexer, aber auch hier ist zweifellos palästinisches Material bekannt und eingeflossen.
Entwicklungslinien innerhalb der halachischen Midraschim führen von einfachen apodiktischen Kommentaren zu komplexen anonymen Auslegungen. Auch wenn üblicherweise die halachischen Midraschim als tannaitisch postuliert werden, so zeigen Detailuntersuchungen, dass die Texte in einem längeren Prozess entwickelt wurden und die Endredaktionen in amoräischer Zeit (3.–5. Jh.) stattfanden. Halachische Midraschim enthalten nicht nur rechtlich relevante Teile, sondern legen auch nichtgesetzliches Material aus.
Die Ableitung von Recht aus dem biblischen Text ging mit wichtigen Aktualisierungen einher. So wird, um nur zwei Beispiele zu nennen, das weitum bekannte Talionsprinzip „Auge um Auge“ nach Ex 21,24, beispielsweise in der Mechilta de-Rabbi Jischmael Neziqin 8 unmissverständlich als (finanzielle) Ersatzleistung ausgelegt. In Bezug auf einen rebellischen Sohn im Buch Dtn 21,18–21, der verurteilt und gesteinigt werden sollte, verunmöglichen die Rabbinen durch eine rigoros den Bibeltext in allen Details ernst nehmende Auslegung ein solches Urteil (Sifre Dtn §§ 218–220; Mischna Sanhedrin 8; Tosefta Sanhedrin 11.6; Talmud Sanhedrin 69ab).
5. Midrasch, Exegese und Lehrvortrag
Eine Reihe von Midraschim beschäftigt sich schwerpunktmäßig nicht mit rechtlichen Materialien, sondern geht den Bibeltext Vers für Vers durch. Hier spricht man in der Regel von exegetischen Midraschim. Diese machen einen bedeutenden Teil der Midraschproduktion aus. Dazu gehören Genesis/Bereschit Rabba (5. Jh.), Klagelieder Rabba (5./6. Jh.), Exodus/Schemot Rabba I (Paraschen 1–14 zu Ex 1–10, 10. Jh.), Hohelied/Schir ha-Schirim Rabba (6. Jh.), Rut Rabba (um 500), Ester Rabba I (Abschnitt 1–5, um 500), der Psalmenmidrasch/Midrasch Tehillim (3.–13. Jh.), der Midrasch zu den Sprichwörtern/Midrasch Mischle (7.–9. Jh.), der Midrasch Samuel/Schmuel (um 9. Jh.), der Midrasch Kohelet Rabba (6.–8. Jh.) oder der Midrasch Ijob. Dazu kommen mittelalterliche Midraschim wie Bereschit Rabbati, Bereschit Zuta, Leqach Tov und Sechel Tov. In allen diesen Schriften geht es darum, den Bibeltext in all seinen – natürlich auch rechtlich relevanten – Bedeutungen verständlich zu machen, daraus Lehren für die Gegenwart, nicht zuletzt für die Schülerschaft (so ist Kohelet Rabba vielleicht ein Schulbuch), zu ziehen und ihn für das Leben der Gemeinde bleibend fruchtbar zu machen.
Diese Absicht gilt ähnlich auch für jene Schriften, die sich an der Liturgie, vor allem zu den Sabbaten und Festtagen, orientieren. Solche Midraschim werden nicht selten als homiletisch klassifiziert, da man annahm, dass die Auslegungen auf (möglicherweise tatsächlich gehaltene, wahrscheinlicher aber auf literarische) Predigten zurückgehen. Dazu zählen Levitikus/Wajiqra Rabba (5./6. Jh.); die Pesiqta de-Rav Kahana (Grundstock 5. Jh.); die Pesiqta Rabbati (6.–9. Jh.); die Tanchuma-Literatur zu den Fünf Büchern Mose (4.–8. Jh. und weitere Entwicklung); Deuteronomium/Devarim Rabba (5.–8. Jh.); Exodus/Schemot Rabba (bis 12. Jh.) und Numeri/Bemidbar Rabba (vor 9.–12. Jh.). Nun orientieren sich diese Texte zwar an der Liturgie, doch greift der Hinweis auf Predigten zu kurz. Es ist eher von Lehrvorträgen auszugehen. Für Levitikus Rabba hat Visotzky (2003) deutlich gemacht, dass wir es mit einer Textsammlung zu ausgewählten Versen des Buches Levitikus zu tun haben, die im Schulbetrieb als eine Art Enzyklopädie ihre Bedeutung hatte. Tanchuma ist ein in zwei Fassungen überlieferter großer Midrasch zum gesamten Pentateuch, der in einem längeren Zeitabschnitt ab dem 4./5. Jh. bis tief ins Mittelalter entstand. Er weist eine charakteristische Struktur auf, beginnend mit einer Einleitung mit Jelamdenu Rabbenu („es möge uns unser Meister belehren“); darauf folgen eine halachische und eine aggadische Einheit. Einer komplexen Folge von Proömien (Petichot) schließen sich Auslegungen zum Bibelvers und ein messianisch ausgerichteter Schluss an. In den Bereich der Tanchuma-Literatur gehören auch Deuteronomium Rabba sowie jeweils Teile von Exodus Rabba, Numeri Rabba und der Pesiqta Rabbati.
Der größte Teil der Midraschim entsteht in Palästina. Im babylonischen Talmud findet sich das Genre Midrasch ebenfalls, hier allerdings in den Talmudtext verwoben. Nicht zuletzt halachische Entscheidungen werden dort häufig mit Midrasch-Material untermauert und mit Bibelstellen gefestigt. Aggadische Schriftauslegung taucht in vielfältiger Form im babylonischen Talmud auf, mitunter in kürzeren Abschnitten, nicht selten aber auch in der Form von umfassenderen und zusammenhängenden Auslegungen. Hierzu liegen wohl mündliche und schriftliche Quellen vor. Eigenständige babylonische Midraschim finden sich zur Auslegung der Ester-Geschichte in Megilla 10b–17a oder aber auch in Sota 9b–14a zur Befreiung aus Ägypten. Dazu kommen Texte wie Schabbat 86b–89 – ein Midrasch zur Gabe der Tora – oder der apokalyptische Abschnitt ab Sanhedrin 97a.
Im Übergang zum Mittelalter finden sich traditionelle Midraschim mit Vers-für-Vers-Auslegung (etwa Teile von Exodus Rabba oder Ester Rabba) gemeinsam mit jenen Formen, die sich einer nacherzählten Bibel („Rewritten Bible“) angleichen oder eine vorwiegend erzählerisch-moralisierende Note haben. Genannt werden müssen hier etwa die die Bibel in Teilen nacherzählenden Pirqe de-Rabbi Eliezer (8. oder 9. Jh.) oder der wohl aus dem 9. Jh. stammende Seder Elijahu Rabba/Tanna de-ve Elijahu. Dieser will zum rechten Lebenswandel mahnen, aber auch das Studium verherrlichen, stellt halachische Materialien neben Gebete und Gleichnisse und Erzählungen, u.a. zur Wanderung des fiktiven Verfassers.
Neben vielen kleineren Midraschim (gesammelt etwa durch Jellinek in Bet ha-Midrasch) werden im Mittelalter mehrere große Midraschsammlungen erstellt, die vorhandenes Material aufbereiten, ordnen und zum Teil auch verändern (Jalqut Schimoni und Jalqut ha-Machiri; Midrasch ha-Gadol).
6. Midrasch und (H)aggada
Der Begriff הַגָּדָה Haggada ist sehr vieldeutig. Er kann von einem Einzelsatz bis hin zu größeren Texteinheiten reichen. So wird etwa der am Pessachfest verwendete, den Ritus strukturierende und die Bedeutung des Ereignisses erläuternde Text als Haggada bezeichnet. Nicht selten (wie auch hier) verwendet man daher zur Unterscheidung von der Pessach-Haggada den Begriff אגדה Aggada für die nichtgesetzlichen Einheiten der rabbinischen Tradition. Midrasch hat die Aufgabe, im biblischen Text entdeckte Fragen zu beantworten, Unklarheiten aufzuklären und Spannungen aufzulösen. Dazu verwenden die Rabbinen einmal die hermeneutischen Regeln, stellen eine Reihe von intertextuellen Bezügen zu weiteren Bibelstellen her, oder sie benützen Gleichnisse oder Beispielerzählungen. Denn gerade die Leerstellen und offenen Fragen innerhalb des Textes machen es möglich, ein Weltbild zu transportieren, das in der Form der Auslegung des Bibeltextes auftritt, aber über bloße ‚Exegese‘ hinausgeht. Hierzu hat Isaak Heinemann (1949) Begriffe wie „schöpferische Philologie“ oder „schöpferische Geschichtsschreibung“ geprägt. „Schöpferisch“ insofern, als es sich bei den Auslegungen der Rabbinen tatsächlich um Kreationen von Zusammenhängen mit dem Ziel handelt, diese für die eigene, rabbinisch geprägte Lebenswelt anzuwenden und damit zu aktualisieren. „‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein‘ (Dtn 8,3) – das ist Midrasch; ‚sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt‘ (ebd.) – das sind Halachot und Aggadot“, heißt es im Midrasch Sifre Deuteronomium § 48.
Aggada stellt eine besondere Form der Auslegung und, wie es in Sifre Deuteronomium § 49 heißt, auch einen besonderen Weg zu Gott dar. Der Begriff kommt von der hebräischen Wurzel דּגּ נngd, bedeutet in der Hifil-Form לְהַגִּיד le-haggid „erzählen, erläutern“. Aggada will also erzählen und erläutern, dabei aber auch unterhalten und das Publikum motivieren, auf eine bestimmte Weise zu handeln. Sie will aufbauen und trösten, aber auch mahnen. Aggada war schon in der Antike überaus beliebt und wurde fleißig geschrieben und überliefert. In Bezug auf die Aggada sind verschiedene Formen zu unterscheiden, dazu gehören Gleichnisse, Fabeln, Erzählungen, Anekdoten, Legenden oder Weisheitssprüche. Aggadische Elemente stehen im klassischen Midrasch neben halachischen, können diese untermauern und erläutern. Im Laufe des Mittelalters kommt die aggadische Literatur aber zunehmend in Verruf und wird gegenüber der rein verbindlichen halachischen Tradition abgewertet und mitunter sogar als falsch apostrophiert. Die Herausforderung der christlichen wie muslimischen Welt, in der Juden leben, nach einer philosophisch untermauerten Systematisierung des Glaubens, führt auch zur Ablehnung von aggadischen Zugängen, etwa gegenüber den vielen anthropomorphen Darstellungen Gottes. Der große Philosoph Maimonides (1138–1204) lehnt zwar die anthropomorphe Darstellung Gottes strikt ab, verteidigt aber die Aggada als Teil einer Hermeneutik, die verborgene Teile der Schrift aufdecken hilft, und entwickelt Regeln, um (rein) ‚poetische‘ Schriften von Midraschtexten mit esoterisch-metaphysischem Gehalt zu unterscheiden. Erzählungen werden unterschiedlich klassifiziert, je nachdem, ob es sich um echte Ereignisse handelt, die der Erbauung dienen, oder um Gleichnisse oder Rätsel.
Gerade im Mittelalter erfreuen sich Erzählungen großer Beliebtheit und die mittelalterlichen Midraschim treten nicht selten eher als Nacherzählungen der Bibel auf (z.B. der Sefer ha-Jaschar). Dazu werden die Tiefenschichten des Bibeltextes mittels Methoden der Allegorese oder auch der mystischen Betrachtung weiter erhellt. In der Renaissance wird die Aggada hoch geachtet. Der Historiker Azaria dei Rossi (um 1511–1578) etwa bezog sich auf die Erzählliteratur der rabbinischen Weisen als fiktionale Literatur. Vor allem seit der Aufklärung wurde diese Vorstellung prägend. Ein wichtiger Teil der aggadischen Literatur, die folkloristische Erzählung, ihre Herkunft, Form, Struktur und kulturellen Kontexte, wurde inzwischen gut erforscht. In der Neuzeit entstanden Sammlungen von Aggada und ein breites Spektrum an erzählerisch-aggadischer Literatur (vgl. Sabel, 2010).
Die jüdische Mystik/Kabbala setzt in ihrer Auslegung des Bibeltextes im Mittelalter neue Akzente. Midrasch wird teilweise nun bereits selbst als Quelle verwendet, auf der anderen Seite ahmt man in mystischen Texten Midrasch im Stil nach und kleidet ihn in komplexe philosophische Gedanken und mystische Erläuterungen. Im Chassidismus, der ab dem 18. Jh. von Osteuropa aus viele Teile der Welt erreicht, knüpft man vielfach an Midrasch und an die Mystik an, nicht zuletzt an Tanchuma-Literatur oder die nun als gedruckte Sammlung vorhandenen Rabbot zum Pentateuch und den Festlesungen (von Genesis Rabba bis Kohelet Rabba).
Im jiddischen wie auch im sefardisch-spaniolischen Kontext entstehen Kompendien, die klassische Midraschim verwerten. Bedeutend sind hier vor allem Tsene rene, das Mayse-bukh oder Meam Loez des Jakob Kuli. Jiddische Schriften verarbeiten biblische und rabbinische Texte in Strophenform in Anlehnung an nichtjüdische Formen (Melochim-Buch; Danielbuch; Die lange Megile). Natürlich haben jiddische Autoren und Autorinnen auch in der Moderne biblisches Material und Midrasch verarbeitet, u.a. Itzik Manger.
Die Frage, inwieweit im Hinblick auf moderne Literatur oder auf audiovisuell-narrative Medien wie Filme von Midrasch gesprochen werden kann, ist umstritten. Midraschische Elemente können jedoch an verschiedenen Beispielen überall aufgezeigt werden. Hier sei nur die Verfilmung der Noach-Erzählung (Noah) 2014 unter der Regie von Daron Aronofsky genannt, in der zahlreiche Anspielungen auf midraschische Texte und Schriften der „Rewritten Bible“ gemacht werden.
Zudem werden neue literarische Midraschim, nicht zuletzt im Kontext feministischer Exegese, produziert. Unter den vielen Feministinnen, die sich mit Midrasch beschäftigen, sind beispielsweise Naomi Graetz, Phillis Trible, Judith Plaskow, Jill Hammer oder Devora Steinmetz zu nennen. Sie ‚entdecken‘ vergessene Spuren von Frauen im Text und füllen die Lücken.
In der Literatur finden sich ebenfalls zahlreiche midraschische Elemente. Stefan Zweig verarbeitet midraschisches Material des Öfteren, etwa in Rahel rechtet mit Gott (1933); Thomas Manns Joseph und seine Brüder (1933–43) ist von Midrasch beeinflusst; Soma Morgensterns Roman Die Blutsäule (1997 [engl. EA 1955]) wurde als Midrasch bezeichnet; Meir Shalevs Esaus Kuss (1994 [hebr. EA 1991]) erzählt die Jakob-Esau-Geschichte neu; Dara Horn greift auf Itzik Manger und den Midrasch von der Schöpfung des Menschen in ihrem Roman The World to Come (2006; dt. Die kommende Welt) zurück. Dies sind nur ganz wenige Beispiele für eine Fülle von Material, das erst langsam aufgearbeitet wird.
Quellen
Rabbinische und weitere jüdische Quellentexte
Alle Ausgaben und Übersetzungen von Midrasch- und rabbinischen Texten in Stemberger (92011) und Langer (2016). Viele Texte im Original sowie auch Übersetzungen und Kommentare sind auf Sefaria (https://www.sefaria.org/texts) zugänglich. Kritische Ausgaben auch unter der großen Datenbank der Bar Ilan Responsa Library (https://www.responsa.co.il).
Babylonischer Talmud: Vokalisierte Ausgabe von A. Steinsaltz, 44 Bde., Jerusalem: Koren 1967–2010; Englische Ausgabe New York: Random House 1989–1999; dt. Übersetzung von L. Goldschmidt, 12 Bde., Frankfurt a.M.: Jüdischer Verlag 1930–1936; Online zur jeweiligen Talmudstelle auf Sefaria.
Palästinischer Talmud, Krotoschin: Behrend 1866 (Ndr. Jerusalem 1959–1960); Übersetzung des Talmud Yerushalmi, hg. von P. Schäfer / M. Hengel u.a., Tübingen: Mohr Siebeck 1975 ff.
Mischna: Shischa Sidre Mishna, hg. von Ch. Albeck, 6 Bde., Jerusalem: Bialik Institute 1952–1958; dt. Übersetzungen u.a.: Die Mischna, hg. v. M. Krupp, Berlin: de Gruyter bzw. Verlag der Weltreligionen (mehrere Bände über viele Jahre); Die Mischna, ins Deutsche übertragen, m. e. Einleitung u. Anm. v. D. Correns, Wiesbaden: marixverlag 2005.
Baraita de-Melekhet ha-Mishkan, hg. v. R. Kirschner, Cincinnati: Hebrew Union College Press 1992.
Bereschit Rabbati: Midras Beresit Rabbati ex libro R. Mosis Haddarsan collectus e codice Pragensi cum adnotationibus et introductione, hg. v. Ch. Albeck, Jerusalem: Meqitze Nirdamim 1940 (Neudruck 1967).
Bereschit Zuta: Samuel ben Nissim Masnuth: Midrash Bereshit Zuta, hg. v. Mordekhai Ha-Kohen, Jerusalem: Mossad ha-Rav Kook 1962.
Bet ha-Midrasch: Sammlung kleiner Midraschim und vermischter Abhandlungen aus der älteren jüdischen Literatur, hg. v. A. Jellinek, 6 Teile, Jerusalem: Wahrmann 21938 (Ndr. in 2 Bänden, Jerusalem 1967).
Deuteronomium/Devarim Rabba: Devarim Rabba, hg. v. M. A. Mirkin, Tel Aviv: Javne 1967;
Der Midrasch Debarim Rabba, Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 19), Leipzig 1882 (Ndr. Hildesheim: Olms; Bibliotheca Rabbinica III).
Ester Rabba: Midrash Esther Rabbah. Critical Edition Based on Manuscripts, with an Introduction, References, Variant Readings and Commentary, hg. v. Y. Tabory / A. Atzmon, Jerusalem: Schechter Institute 2014; dies., Zeilensynopse – 2008 unter https://schechter.ac.il/research-center/midrash/; Der Midrasch zum Buche Esther, Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 9), Leipzig 1881 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica II); Esther, ed. and transl. by M. Simon (Midrash Rabbah 9), London: Soncino Press 1939 (Ndr. 1961); Die Midraschim zu Ester, hg. v. D. Börner-Klein/ E. Hollender (Rabbinische Kommentare zum Buch Ester II), Leiden: Brill 2000.
Exodus/Schemot Rabba: Schemot Rabba, hg. v. M. A. Mirkin (Midrash Rabba 5-6), Tel Aviv: Javne 1959; 1973; Midrash Shemot Rabbah: chapters I-XIV, hg. v. A. Shinan, Tel Aviv: Dvir 1984; Der Midrasch Schemot Rabba. Das ist die allegorische Auslegung des zweiten Buches Mose, Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 12.15.17.18), Leipzig 1882 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica III); Exodus, transl. by S. M. Lehrman (Midrash Rabbah 3), London: Soncino Press 1939 (Ndr. 1961).
Genesis/Bereschit Rabba: Genesis Rabbah, hg. v. J. Theodor / Ch. Albeck, 3 Bde., Berlin 1912–1936 (Ndr. Jerusalem: Wahrmann 1965); Bereshit Rabba, hg. v. M. A. Mirkin (Midrash Rabba 1–4), Tel Aviv: Javne 1956–1958; Der Midrasch Bereschit Rabba […], Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 2.4.5.8.10.11), Leipzig 1881 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica I); Genesis, ed. and transl. by H. Freedman (Midrash Rabbah 1–2), London: Soncino Press 1939 (Ndr. 1961).
Hohelied/Schir ha-Schirim Rabba: Midrasch Rabba. Schir haschirim, hg. v. S. Dunsky, Jerusalem – Tel Aviv: Dvir 1980; Shir ha-Shirim Rabbah. A Synoptic Edition, hg. v. T. Kadari, Jerusalem: Schechter Institute 2014, https://schechter.ac.il/research-center/midrash/; Der Midrasch Schir ha-Schirim, Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 6.7), Leipzig 1880 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica II); Song of Songs, transl. by M. Simon (Midrash Rabbah 9), London: Soncino Press 1939 (Ndr. 1961).
Jalqut Schimoni al ha-Tora le Rabbenu Schimon ha-Darschan, hg. von D. Hyman / D. N. Lerrer / I. Shiloni, 9 Bde., Jerusalem: Mossad ha-Rav Kook 1973–1991; Jalqut Schimoni al Neviim. Neviim Rischonim, hg. v. D. Hyman, Jerusalem: Mossad ha-Rav Kook 1999; deutsche Übersetzungen nur zu Teilen vorhanden, u.a.: Jalkut Schimoni zu Numeri. Teilband 1: Kapitel 1–15, hg. v. D. Börner-Klein, Berlin: de Gruyter 2017.
Jalqut ha-Machiri: Jalqut Machiri. Sammlung halachischer und haggadischer Stellen aus Talmud und Midrasch zu den 150 Psalmen von R. Machir ben Abba Mari, hg. v. S. Buber, Berdyczew: Scheftel 1899 (Ndr. Jerusalem 1964).
Klagelieder Rabba: Midrasch Echa Rabbati. Sammlung agadischer Auslegungen der Klagelieder, hg. v. S. Buber, Wilna 1899 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967); Der Midrasch Echa Rabbati, Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 13-14), Leipzig 1881 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica II); Lamentations, transl. by A. Cohen (Midrash Rabbah 7), London: Soncino Press 1939 (Ndr. 1961).
Kohelet Rabba: Midrash Qohelet Rabbah. Chapters 1-4, Commentary (Ch. 1) and Introduction [Hebr.] by M. Hirshman. Diss. JThS, Ann Arbor 1983; Zeilensynopse von M. Hirshman / R. Kiperwasser 2016–2021, online: https://schechter.ac.il/research-center/midrash/; Der Midrasch Kohelet, Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 1.3), Leipzig 1880 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica I); Ecclesiastes, transl. by A. Cohen (Midrash Rabbah 8), London: Soncino Press 1939 (Ndr. 1961).
Leqach Tov: Lekach tob (Pesikta sutarta), ein agadischer Commentar zum ersten und zweiten Buche Mosis von R. Tobia ben Elieser, hg. von S. Buber, 2 Bde., Wilna: Romm 1884 (Ndr. Israel o.J.); online: https://archive.org/details/MN42092ucmf_0/page/n3/mode/2up.
Levitikus/Wajiqra Rabba: Midrash Wayyikra Rabba. A Critical Edition based on Manuscripts and Genizah Fragments with Variants and Notes, hg. v. M. Margulies, 5 Bde., Jerusalem: The American Academy for Jewish Research 1953–1960; Wajjiqra Rabba, hg. M. A. Mirkin (Midrash Rabba 7–8), Tel Aviv: Javne 1961–1962; Wajjiqra Rabba. Synoptische Edition, hg. v. Ch. Milikowsky: http://www.biu.ac.il/JS/midrash/VR/; Faksimileausgabe von Vatikan, Ebr. 32, Jerusalem 1972; Übersetzungen: Der Midrasch Wajikra Rabba. Das ist die haggadische Auslegung des dritten Buches Mose. Mit Noten und Verbesserungen von J. Fürst, übers. u. hg. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 22.24.26), Leipzig 1884 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica V); Leviticus, transl. by J. Israelstam / J. J. Slotki (Midrash Rabbah 4), London: Soncino Press 1939 (Ndr. 1961).
Mayse-bukh: Eyn shoyn mayśeh bukh: ḳumṭ her ir liben manen un ṿroyan, un ṭuṭ daś shin mayśeh bukh an shoyan ..., Basel: Konrad Waldkirch 1602 (online: https://www.e-rara.ch/bau_1/doi/10.3931/e-rara-33068); Das Ma’assebuch: Altjiddische Erzählkunst, ins Hochdt. übertr., kommentiert u. hg. v. Ulf Diederichs, München: dtv 22004.
Meam loez: The Torah Anthology, hg. v. A. Kaplan, 45 Bände, New York: Moznaim 1977–1994 (engl. Übersetzung der sefardischen Sammlung).
Mechilta de-Arajot und Mechilta de-Millu’im: enthalten in Sifra.
Mechilta de-Rabbi Jischmael: Mekilta de Rabbi Ishmael. A critical edition on the basis of the MSS and early editions with an English translation, introduction and notes by J. Z. Lauterbach, 3 Bde., Philadelphia: The Jewish Publication Society 1933–1935 (Ndr. Philadelphia 2004); Die Mekhilta de-Rabbi Jishma’el. Ein früher Midrasch zum Buch Exodus, übers. u. hg. v. G. Stemberger, Berlin: Verlag der Weltreligionen 2010.
Mechilta de-Rabbi Schimon bar Jochai: Mechilta de-Rabbi Simon ben Jochai. Ein halachischer und haggadischer Midrasch zu Exodus, hg. v. D. Hoffmann, Frankfurt a.M.: Koyffmann 1905; Mekilta d’Rabbi Sim’on b. Jochai. Fragmenta in Geniza Cairensi reperta digessit apparatu critico, notis, praefatione instruxit, hg. von J. N. Epstein / E. Z. Melamed, Jerusalem: Meqitze Nirdamim 1955; Mekhilta de-Rabbi Shimeon Ben Yohai on the Nezikin portion, hg. von L. E. Bar-Levav, Jerusalem: Magnes Press 2013; Mekhilta de Rabbi Shimon bar Yohai, ed. and transl. by W. D. Nelson, Philadelphia: Jewish Publication Society 2006.
Midrasch ha-Gadol: Genesis, Exodus, hg. v. M. Margulies, Jerusalem: Mossad ha-Rav Kook 21967; Leviticus, hg. v. E. N. Rabinowitz, New York: Jewish Theological Seminary 1932; Lev, hg. v. A. Steinsaltz, Jerusalem: Mossad ha-Rav Kook 1975; Numeri, hg. v. S. Fisch, 2 Bde., Jerusalem: Mossad ha-Rav Kook 1957–1963; Numeri, hg. v. Z. M. Rabinowitz, Jerusalem: Mossad ha-Rav Kook 21973; Deuteronomy, hg. von S. Fisch, Jerusalem: Mossad ha-Rav Kook 1972.
Midrasch Ijob, enthalten in: Batei Midrashot, hg. v. S. A. Wertheimer, Bd. II, Jerusalem: Ketav ha-Sefer 21968, 151–186.
Midrasch Mischle, hg. von S. Buber, Wilna 1893 (Neudruck mit Midrasch Samuel: Jerusalem 1965); Midrash Mishle. A Critical Edition based on Vatican Ms. Ebr. 44 […], hg. von B. L. Visotzky, New York: Jewish Theological Seminary 1990; Der Midrasch Mischle, Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 33–34), Leipzig 1885 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica IV); The Midrash on Proverbs, Translated from the Hebrew with an Introduction and Annotations by B. Visotzky, New Haven – London: Yale University Press 1992.
Midrasch Samuel/Schmuel: Midrash Shmuel, based on the Constantinople edition of 1517, with an introduction, variant readings, references and a commentary, hg. v. B. Lifshitz, Jerusalem: Schechter Institute 2009.
Midrasch Tannaim zum Deuteronomium aus der in der Königlichen Bibliothek zu Berlin befindlichen Handschrift des „Midrasch haggadol“ gesammelt und mit Anmerkungen versehen, hg. v. D. Hoffmann, Berlin: Itzkowski 1908–1909.
Numeri/Bemidbar Rabba: Bamidbar Rabba, hg. v. M. A. Mirkin (Midrash Rabba 9–10), Tel Aviv: Javne 1964-1965; Der Midrasch Bemidbar Rabba […], Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 20.21.25.27–29.33.34), Leipzig 1885 (Ndr. Hildesheim 1967; Bibliotheca Rabbinica IV); Numbers, transl. by J. J. Slotki; Midrash Rabbah 5–6, London: Soncino Press 1939 (Ndr. 1961).
Pesiqta de-Rav Kahana: Pesikta de Rav Kahana. According to an Oxford Manuscript […], hg. von B. Mandelbaum, 2 Bde., New York: Jewish Theological Seminary 1962 (Ndr. 1987); Die Pesikta des Rab Kahana, übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 30.31.32), Leipzig 1885 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica V); Pesikta de-Rab Kahana. R. Kahana’s Compilation of Discourses for Sabbaths and Festal Days, transl. by W. Braude / I. J. Kapstein, Philadelphia: Jewish Publication Society 22002.
Pesiqta Rabbati: A Synoptic Edition of Pesiqta Rabbati Based upon All Extant Manuscripts and the Editio Princeps, hg. von R. Ulmer, 3 Bde., Atlanta: Scholars Press 1997; 1999; 2002; dies., hg. u. übers., A bilingual Edition of Pesiqta Rabbati, 2 Bde., Berlin – Boston: de Gruyter 2017–2022; Pesiqta Rabbati. Discourses for feasts, fasts and special Sabbaths, transl. by W. G. Braude, 2 Bde., New Haven: Yale University Press 1968.
Pirqe de Rabbi Eliezer: Pirke de Rabbi Eliezer, hg. v. D. Luria, Warschau 1852 (Ndr. New York 1945–1946); Pirke de-Rabbi Elieser. Nach der Edition Venedig 1544 unter Berücksichtigung der Edition Warschau 1852, hg. v. D. Börner-Klein, Berlin – Boston: de Gruyter 2004 (hebräischer Text, Übersetzung und Kommentar).
Psalmenmidrasch: Midrasch Tehillim, hg. von S. Buber, Wilna: Romm 1892 (Ndr. Jerusalem 1966); Midrasch Tehillim oder haggadische Erklärung der Psalmen. Nach der Textausgabe v. S. Buber (…) übersetzt und mit Noten und Quellenangaben versehen v. A. Wünsche, Trier 1892 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967); The Midrash on Psalms, transl. by W. G. Braude, 2 Bde., New Haven: Yale University Press 31976.
Rut Rabba: The Book of Ruth in Aggadic Literature and Midrash Ruth Rabba, hg. von M. B. Lerner, Dissertation Jerusalem 1971; Midrasch Ruth Rabba, Übers. v. A. Wünsche (Bibliotheca Rabbinica 23), Leipzig 1883 (Ndr. Hildesheim: Olms 1967; Bibliotheca Rabbinica III); Ruth, transl. by L. Rabinowitz (Midrash Rabbah 8), London: Soncino Press 1939 (Ndr. 1961).
Sechel Tov: Sechel Tob. Commentar zum ersten und zweiten Buch Mosis von Rabbi Menachem ben Salomo verfasst, hg. v. S. Buber, Berlin: Itzkowski 1900–1902 (Ndr. Tel Aviv o. J.); auch enthalten in: Hidden Treasures from Europe, hg. v. S. Emanuel, Bd. 1, Jerusalem: Meqitze Nirdamim 2015, 104–113.
Seder Elijahu Rabba/Tanna de-ve Elijahu: Seder Eliahu rabba und Seder Eliahu zuta (Tanna d’be Eliahu), hg. v. M. Friedmann, Wien 1902 (Ndr. Jerusalem: Bamberger & Wahrmann 1960); Tanna Debe Eliyahu. The Lore of the School Elijah, transl. by W. G. Braude / I. J. Kapstein, Philadelphia: Jewish Publication Society 1981.
Sefer ha-Jaschar: Sefer ha-Yashar, hg. v. J. Dan, Jerusalem: Bialik Institution 1986.
Sifra: Sifra d’ve rav hu sefer torat kohanim, hg. v. I. H. Weiss, Wien 1862 (Ndr. New York: Om Publishing Company 1947); Sifra on Leviticus acc. to Vat. MS Assemani 66 with variants, hg. v. A. Shoshana, 3 Bde., Jerusalem: Ofeq Books 1990–1998 (Teile mit Kommentaren); Sifra. Halakhischer Midrasch zu Leviticus, Übers. v. J. Winter, Breslau: Münz 1938.
Sifre Deuteronomium/Devarim: Sifrei d’vei rav, hg. von M. Friedmann, Wien 1864; Siphre ad Deuteronomium, hg. v. L. Finkelstein, Berlin: Jüdischer Kulturbund 1939 (Ndr. New York 1969); Der tannaitische Midrasch Sifre Deuteronomium, übers. u. erklärt v. H. Bietenhard, mit einem Beitrag von Henrik Ljungman, Bern u.a.: Lang 1984; Sifre. A Tannaitic Commentary on the Book of Deuteronomy, transl. by R. Hammer, New Haven: Yale University Press 1986.
Sifre Numeri/Bemidbar: Sifre on numbers. An annotated edition, hg. v. M. I. Kahana, 4 Bde., Jerusalem: Magnes Press 2011–2015; Sifre zu Numeri, Übers. v. D. Börner-Klein, Stuttgart: Kohlhammer 1997.
Sifre Zuta (Bemidbar): Der Sifre Zutta, hg. v. H. S. Horovitz, Breslau 1910; Sifre D’be Rab. Fasciculus primus: Siphre ad Numeros adjecto Siphre zutta, hg. v. H. S. Horovitz, Leipzig 1917 (Neudruck Jerusalem 1966); Der Midrasch Sifre Zuta, Übers. v. D. Börner-Klein, Stuttgart: Kohlhammer 2002.
Tanchuma: Midrash Tanhuma, Jerusalem: Lewin-Epstein 1960; Midrash Tanhuma, hg. v. S. Buber, 2 Bde., Wilna: Romm 1885 (Ndr. Jerusalem 1964); Midrasch Tanhuma B. R. Tanhuma über die Tora, genannt Midrasch Jelammedenu, Übers. v. H. Bietenhard, 2 Bde., Bern u.a.: Lang 1980–1982; Midrash Tanhuma, Translated into English with Introduction, Indices and Brief Notes by J. T. Townsend, 3 Bde., Hoboken, NJ – New York: ktav 1989–2003.
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Copyright © 2022 by
Gerhard Langer, gerhard[dot]langer[at]univie[dot]ac[dot]at
Zitiervorschlag
Gerhard Langer (2022): Midrasch, in: Thomas Gutmann, Eberhard Ortland, Klaus Stierstorfer (Hgg.), Enzyklopädie Recht und Literatur,
doi: 10.17879/22049776804
URL: https://lawandliterature.eu/index.php/de/inhalt?view=article&id=30&catid=11
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